The Professor and the Madman

(Irland 2019)

Originaltitel: Professor and the Madman, The
Alternativtitel:
Regie: Farhad Safinia
Darsteller/Sprecher: Mel Gibson, Sean Penn, Jeremy Irvine, Natalie Dormer, Jennifer Ehle, Ioan Gruffudd, Adam Fergus, Aidan McArdle,
Genre: - Drama

Im 19.Jahrhundert beginnt Professor James Murray damit, seinen Traum zu verwirklichen: ein vollständiges englisches Wörterbuch. Da klar ist, dass er das alleine nie schaffen kann, bekommt er ein Team an die Seite gestellt, und außerdem bittet man die Bevölkerung, Wörter per Brief zu schicken. Von einem Mann namens Dr. William Chester Minor bekommt er im Laufe der Jahre mehr als 10.000 Beiträge, sodass er sich eines Tages mit ihm treffen will. Er erfährt, dass Minor schizophren ist und wegen Mordes in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Als die beiden aufeinandertreffen, müssen sie erkennen, dass sie beide auf ihre Weise "verrückt" sind und es entsteht eine starke Verbindung zwischen ihnen...

Ein Film darüber, wie ein Wörterbuch entsteht? Das klingt in der Tat eher lahm, und wer hier große Raumschiffschlachten oder zumindest Schießereien und Autoverfolgungsjagden erwartet, ist an der falschen Stelle. Eigentlich logisch, denn zumindest Raumschiffe gab es im 19. Jahrhundert noch gar nicht. Autos auch nur begrenzt. Nichtsdestotrotz ein äußerst gelungener Film. Er zeigt zuallererst die feine Gesellschaft, die meint, ihre derzeitige Sprache sei auf dem absoluten Höhepunkt und gehöre niedergeschrieben, damit sie erhalten bliebe. Gleichzeitig wird durch das Niederschreiben auch der gemeine Pöbel von der Straße mit diesem Wortschatz versorgt, und eigentlich will man sich von diesen niederen Leuten ja auch abheben. Murray jedoch ist das egal, er ist einfach nur besessen, zeit seines Lebens dieses Wörterbuch zu erschaffen, auch gegen den Widerstand der Adligen. Zweites Standbein ist die außergewöhnliche Männerfreundschaft zweier grundverschiedener Männer, die doch irgendwie Brüder im Geiste sind. Weiterhin geht es um Sprache, die natürlich eine zentrale Rolle spielt, denn es geht hier nicht nur um das Zusammentragen von einzelnen Wörtern, sondern darum, sie zu ordnen, ihre verschiedenen Formen zu sortieren und auch ihre Herkunft zu recherchieren. Gekrönt wird das Ganze dann durch zwei meisterliche Mimen namens Mel Gibson und Sean Penn. Ein bisschen unnötig erscheint eine Geschichte zwischen Minor und der Witwe eines seiner Opfer, die den intellektuellen Tei des Filmes ein wenig drückt und zu bemüht wirkt. (Haiko Herden)